Geschichte


„Mit der Mitgliedschaft in der Feuerwehr haben wir uns alle einer Aufgabe verschrieben – dem Dienst am Mitmenschen“

65 Jahre Freiwillige Feuerwehr Malsch

In der Gemeinde Malsch ist die Frühgeschichte des Brandschutzes nicht genau nachzuweisen, doch gab es schon lange vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr einen organisierten Brandschutz. Einige Männer aus dem Ort, die das 18. Lebensjahr erreicht hatten, mussten eine so genannte Feuerwache übernehmen. Ausgerüstet mit einem Signalhorn gingen meist zwei Mann abends und während der Nacht durch die Straßen des Dorfes, um Brände rechtzeitig zu entdecken und diese den Einwohnern zu melden. Bei einem Brand wurde das gebrauchte Wasser — in Ledereimer gefüllt — von den Gemeindebrunnen, die im ganzen Ort verteilt waren, geholt, und so durch lange Menschenketten zur Brandstelle weitergereicht. Insgesamt waren in Malsch 18 Gemeindebrunnen und ein Löschteich in der Weet, heute Ringstraße, vorhanden. Oft war diese mühselige und zeitaufreibende Arbeit vergeblich. In den späteren Jahren wurde eine handbetriebene Löschpumpe, von Hand oder von Pferden gezogen, zur Brandbekämpfung eingesetzt. Im Jahre 1933 wurde die Gemeinde Malsch durch den Landesfeuerwehrverband auf gefordert, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Diese Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Maisch erfolgte 1934. Die Geräte waren in der Scheune und in den Stallungen des „Alten Rathauses“ (heute Volksbank) geordnet untergebracht, doch wenn es geregnet hatte, waren diese nass und feucht. Dann kam der 2. Weltkrieg und es kehrten einige Feuerwehrleute nicht mehr heim. Während dieses Krieges mussten die Bürgerwehr, Männer und Frauen, die Bekämpfung eines Feuers übernehmen.

Feuerwehrangehörige um 1955
Bilder vom Fastnachtsumzug im Februar ca. 1965

Am 22. November 1956 wurde durch den Gemeinderat die erste Satzung für die eigenständige Freiwillige Feuerwehr Malsch beschlossen. Am 30.07.1958 wurde für die Wehr die erste tragbare „Feuerwehrspritze“, eine 15 8/8 (mit VW-Industriemotor) von der Fa. Ziegler/Gien gen, angeschafft. Diese musste auf einem zweirädrigen Wagen von Hand zum Brandort geschleppt werden, dies war schon eine große Schufterei. Gleich nach dem 2. Weltkrieg war Josef Keilbach (Blechner) Kommandant, ihm folgten Josef Diebold, Heinrich Hermann, Josef Keilbach (Landwirt) und Pius Hemberger. Am 22. August 1962 wurde Erwin Becker als vierter Kommandant in seinem Amt bestätigt, ihm folgte 1963 Gerhard Menges. Vier Jahre später, genau am 15. März 1967, wurde Walter Erhard neuer Kommandant, als Stellvertreter wurde Rainer Erhard gewählt. Durch den Anstoß von Walter Erhard wurden später auch erstmals Fortbildungsveranstaltungen besucht, um sich den Neuerungen an Geräten anzupassen und diese auch zu beherrschen. 1967 wurde das „Alte Rathaus“ abgerissen und die Feuerwehr musste in die „Alte Kelterhalle“ (heute Bauhof) in die Brunnengasse umziehen. Die Geräteausstattung der Malscher Wehr war zu diesem Augenblick als gut zu verzeichnen. In den Jahren 1968 und 1969 wurden Feuerwehrgeräte und Ausrüstungen im Werte von rund 10.000 DM neu angeschafft. Zweckentsprechend wurden diese verfügbaren Geräte in der „Alten Kelterhalle“ geordnet untergebracht. Zu dieser Zeit hatte die Malscher Feuerwehr erstmals den Wunsch nach einem „eigenen“ Feuerwehrauto, diese Bitte blieb allerdings in den nächsten Jahren offen.

Durch die spätere Mitunterbringung des Bauhofs wurde die „Alte Kelterhalle“ mit der Zeit zu eng und durch die Platzsituation fehlte so manches an Geräten. Die Ausrüstung der Malscher Wehr entsprach noch lange Zeit nicht den jetzt gewünschten Anforderungen, die wie bei anderen Feuerwehren schon gegeben waren. Bei einem Brandeinsatz musste der schwere Anhänger (Kastenwagen Baujahr 1943), der alle Schläuche und Geräte sowie die Tragkraft spritze TS 8/8 enthielt, mit der Hand oder von einem Traktor, wenn gerade einer vorhanden war, aus dem 1907 erbauten „Spritzenhaus“ zum Brandort gezogen werden. Im Jahr 1970 wurde Erich Müller neuer Stellvertretender Kommandant. Wie notwendig doch für eine schlagkräftige Feuerwehr ein Löschfahrzeug ist, zeigte sich beim bisher größten Brand in Malsch, als am 23. Juni 1972 die katholische Pfarrkirche bis auf die Grundmauern niederbrannte.

Bilder vom Kirchenbrand im Juni 1972