Jahreshauptübung 2015 der Freiwilligen Feuerwehr Malsch

Kategorie: Aktuelles Veröffentlicht: Montag, 13. Juli 2015 Geschrieben von Super User

Trotz tropischer Hitze durfte sich die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Malsch einer großen Zuschauermenge erfreuen - das von Michael Würth ausgearbeitete Übungsszenario ließ keine Wünsche offen Ludwig Sauer ist bei der Stadt Wiesloch nicht nur ein exzellenter Bürgermeister, sondern von frühester Jugend an auch ein Feuerwehrmann mit viel Herzblut. Ihm oblag die Moderation des Einsatzszenarios und wie man später von den Zuschauern hören durfte, machte Wieslochs Bürgermeister seine Sache mehr als gut. Dass die Brandmelder in der Seniorenresidenz „Malscher Hof“ schon fünfzehn Minuten vor dem offiziellen Übungstermin anschlugen, war eigentlich nicht beabsichtigt, tat dem Ablauf der Übung aber keinen Abbruch. Die mörderische Hitze in den letzten Tagen machte es notwendig, das Drehbuch für die Jahreshauptübung entsprechend anzupassen,

um die Sicherheit der Teilnehmer und Bewohner des Heimes zu gewährleisten. So wurden die echten Heimbewohner von der Heimleitung nicht wie geplant in die Reblandhalle, sondern in den ersten Stock der Malscher Seniorenresidenz verlegt, wo sie von der Feuerwehrjugend und dem Personal des Seniorenheimes vorbildlich betreut sowie mit Kaffee, Kuchen und sonstigen Getränken versorgt wurden. Auch verzichtete man auf eine Rauchentwicklung im gesamten Gebäude des Seniorenheimes, um keine Entlüftung und damit Einbringung von Hitze in das Gebäude durchführen zu müssen. Moderator Ludwig Sauer freute sich über das große Publikumsinteresse. Seine besonderen Willkommensgrüße galten Malschs neuer Bürgermeisterin und obersten Feuerwehrchefin Sibylle Würfel sowie dem Ehrenkommandanten Walter Erhard. Was war das Übungs-Szenario? Angenommen wurde ein Brandausbruch im Keller des Malscher Hofes durch eine überhitzte Sauna und eine starke Ausbreitung des dichten Rauches über den Aufzugsschacht und das Treppenhaus, was eine Evakuierung des Gebäudes und die Brandbekämpfung im Keller erforderte. Mehrere Personen wurden im Keller vermisst. Schon kurz nach halb zwei Uhr traf die Malscher Wehr am Einsatzort ein. Kommandant Peter Maschler erkundete zunächst die Lage und gab dann seine Einsatzbefehle. Moderator Ludwig Sauer ließ die Zuschauer durch seine vorzügliche Kommentierung hautnah am Einsatzgeschehen teilhaben. Um die Heimbewohner möglichst zu schonen, wurden diese durch so genannte Statisten ersetzt, welche aus der Malscher Bevölkerung und Vereinen gestellt wurden. Sauer erläuterte auch die Bedeutung derer Farbwesten. So bedeutete Orange die Bettlägerigkeit und Demenz der Patienten, bei denen man auf keine Mithilfe hoffen konnte. Gelb bedeutete gehfähig, aber eventuell dement oder verwirrt und Grün signalisierte, dass diese Heimbewohner mit fremder Hilfe noch laufen konnten. Violette Westen zeigten den Zuschauern, dass es sich hier um durch Rauchgas, Schock oder Infarkt verletzte Patienten handelte. Die Malscher Wehr hatte auf dem Penny- Parkplatz Zelte aufgestellt, in denen die aus dem Malscher Hof geborgenen Personen ärztlich betreut und versorgt wurden. Daneben gab es auch Wasser- Bottiche und ein Wasser- Schild um die Einsatzkräfte und Zuschauer abzukühlen. Mittlerweile war am Einsatzort auch die Unterführungskreisgruppe eingetroffen, die den jeweiligen Einsatzleiter vor Ort bei größeren Lagen unterstützt und berät. Der Polizeiposten Mühlhausen, unterstützt vom Polizeirevier Wiesloch, war ebenfalls vor Ort und übernahm die Verkehrsregelung sowie Absperrmaßnahmen. Im Ernstfall wären in solcher einem Einsatz weitere Rettungskräfte nachalarmiert worden. Und so kam es, dass auch Wehren aus Rettigheim, Malschenberg, Rauenberg, Langenbrücken, Wiesloch und Mühlhausen am Übungsort eintrafen. Die Floriansjünger aus Langenbrücken hatten ihr Drehleiterfahrzeug dabei. Kurze Zeit später kam noch ein Drehleiterfahrzeug aus Wiesloch dazu. Am Härtesten traf es bei dieser Übung zweifellos die Atemschutzträger, welche in voller Montur Raum für Raum absuchten, um die Heimbewohner und Verletzten zu bergen. Da floss der Schweiß wahrlich in Strömen. Ludwig Sauer stellte auch Malschs neuen Verein, nämlich die „Helfer vor Ort“ vor, welche ihre Bewährungsprobe schon etliche Male unter Beweis stellten und bereits so manches Menschenleben retteten. Für die Kinder war natürlich die Rettung mit Hilfe der beiden Drehleitern interessant. „Was passiert, wenn es jetzt auch in Langenbrücken oder Wiesloch brennt und die Drehleitern nicht vor Ort wären?“ Ludwig Sauer konnte die Fragesteller beruhigen. Ein Einsatzfahrzeug mit Drehleiter ist immer bereit. Weil diese Fahrzeuge sehr kostenintensiv sind, gibt es sie nur bei größeren Stützpunkten. So zum Beispiel auch in Walldorf, dessen Drehleiterfahrzeug man bei Bedarf jederzeit anfordern könne. Was dem Chronisten dieses Berichtes angenehm auffiel: Trotz der Tatsache, dass mittlerweile eine riesige Anzahl von Rettungskräften und Feuerwehrangehörigen agierten, lief alles wie am berühmten roten Schnürchen exakt nach Plan ab. Um 13.30 Uhr begann die große Jahreshauptübung der Malscher Feuerwehr und noch nicht einmal eine Stunde später konnte Ludwig Sauer deren Ende verkünden. Die Leichtverletzten waren alle versorgt und die Schwerverletzten in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert. Erfolgreich gelöscht war auch der Brand im Keller der Malscher Seniorenresidenz. Jetzt konnte die Polizei auch die ersten Ermittlungen nach der Brandursache stellen. Die Manöverkritik durch den Malscher Feuerwehrkommandanten Peter Maschler, der neuen obersten Feuerwehrchefin Sibylle Würfel sowie dem Unterkreisführer Jürgen Förderer fiel durch die Bank weg positiv aus. Alle drei Redner sprachen wegen der tropischen Temperaturen für jeden Teilnehmer an der Jahreshauptübung von einer besonders großen Herausforderung. Einer Herausforderung, die von jedem Einzelnen auch das Letzte abverlangte. Dank und Anerkennung gab es auch für den Malscher Feuerwehrkameraden und auch gleichzeitig Stellvertretenden Kommandanten Michael Würth, der für die Jahreshauptübung ein „Drehbuch“ wie aus dem richtigen Leben ausgearbeitet hatte. Bürgermeisterin Sibylle Würfel meinte angesichts der enormen Hitze zutreffend, dass man sich im Ernstfall das Wetter auch nicht aussuchen könne und freute sich, dass die Jahreshauptübung so glatt und ohne irgendwelche Schäden verlaufen sei. Ihr Dank galt neben allen Akteuren auch Ruthild Bletscher und ihrem Personal für die Bereitstellung des Malscher Hofes als diesjähriges Übungsprojekt. Während um sie herum die Kameraden der Feuerwehren die Übung durchliefen, hatte Frau Bletscher, unterstützt von Oberschwester Sibylle und dem gesamten Team des Malscher Hofes, zu jedem Zeitpunkt das Wohl der ihr anvertrauten Heimbewohner im Auge und kümmerten sich bestens um die Bewohner im ersten Stock, von denen so mancher am Fenster interessiert die Übung draußen verfolgte. Lob und Anerkennung für den reibungslosen Übungsablauf gab es auch aus dem Munde von Unterkreisführer Jürgen Förderer. Das anschließende Vesper mit Umtrunk im Feuerwehrgerätehaus der Malscher Wehr hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der großen Jahreshauptübung der Malscher Wehr redlich verdient. Reinhold Stegmeier Link zu den Bildern von Bjoern Dobroschke: https://plus.google.com/photos/107228270978308470547/albums/6168371728842807841?authkey=CM2M7rrJn6mBVg

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